Ich habe schon geschrieben, dass ich momentan noch in einer kleinen Pension in der Nähe der Schule wohne. Geplant war, dass ich nach einer Woche dort ausziehen und in meine richtige Wohnung ziehen kann. Nun kam heraus, dass eine Sitzung der Stadtverwaltung den Tausch der alten Freiwilligen-Wohnung mit der neuen erst offiziell genehmigen muss und ich somit einen Monat lang in dieser Pension wohne.
Die Tatsache, dass ich nun einen Monat statt einer Woche in der Pension wohne ist aufgrund eines gestrigen Skype-Gesprächs mit meinem Vater so kurios. Er berichtete mir von einem ungarischen Arbeitskollegen, der ihn über die ungarische Pünktlichkeit aufklärte. Laut ihm werde „leicht mal aus einer ungarischen Woche ein ganzer Monat“. Während des Gesprächs dachte ich, ich habe es hier einfach mit Vorurteilen bzw. einer Übertreibung zu tun. Doch nun ist es genauso gekommen; die Gleichung lautet also: eine Woche = ein Monat.
Doch ich kann mich über meine Pension nicht beschweren. Ich lebe im Grünen und werde von meiner „Pensions-Oma“, deren Name zu Deutsch Elisabeth heißt, gut versorgt. Hinzu kommt, dass der ganze Spaß von meiner Schule finanziert wird. Ein bisschen komisch ist dennoch, dass ich momentan kein richtiges Zuhause habe. Ich nehme an, die meisten Freiwilligen, die mit mir abgereist sind, sind momentan geistig in einer Übergangsphase, welchen Ort sie ihr Zuhause nennen. Genauso geht es mir auch. Das ganze tritt aber meinem Empfinden nach durch meine physische „Heimatlosigkeit“ viel stärker hervor.
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